Zwirnen mit der Handspindel

Betrachtet man einen gekauften Knäuel Wolle, so stellt man fest, dass es sich meist nicht um Dochtgarn handelt, sondern um mehrere miteinander verdrehte Fäden. Durch das verdrillen miteinander wird das Garn stabiler, reißfester und wirkt gleichmäßiger. Das verdrehen der einzelnen Fäden nennt man Zwirnen.

Wichtig ist, dass alle Fäden, die verzwirnt werden sollen beim Spinnen in die gleiche Richtung verdreht wurden, daher sollte man sich auf eine Richtung festlegen um auch einmal „außerplanmäßig“ zu unterschiedlichen Zeiten gesponnene Fäden miteinander verzwirnen zu können.

Zum verzwirnen braucht man eine Spindel mit gutem Fassungsvermögen, die ruhig etwas schwerer sein darf. Anfängerspindeln erfüllen diese Anforderungen meist ohnehin. Will man mit der gleichen Spindel Zwirnen, mit der man gesponnen hat, so sollte man nicht spinnen bis die Spindel voll ist sondern bei ca. der Hälfte aufhören, sonst bekommt man beim Zwirnen Platzprobleme.

Damit die Fäden sich beim Verzwirnen nicht verheddert sollte man Stränge zu Knäueln oder auf Spulen wickeln und diese so lagern, dass sie sich gut abwickeln aber nicht wegrollen können. Knäuel legt man am besten jeden einzeln in eine Schüssel, Spulen steckt man auf einen Spulenständer (= Lazy Kate oder Faulenzer).

Beim Zwirnen arbeitet man genauso wie beim Spinnen, allerdings verdrillt man statt der Fasern die Einzelfäden und dreht die Spindel in die entgegen gesetzte Richtung. Die meisten Handspinner zwirnen im Uhrzeigersinn (=S-Drehung). Hier gibt es mehr zu den Drehrichtungen.

Man kann zwei aber auch mehrere Fäden miteinander verzwirnen.

Du wirst sehen, das Zwirnen gehr viel leichter und schneller als das Spinnen.

Nach dem Zwirnen wird das Garn erneut gehaspelt.

Zum Schluss kann man das Garn entweder als Strang von der Haspel abnehmen um es so aufzuheben (dazu vor dem abnehmen den Strang an jeder Seite mit einem Stück Faden zusammenbinden, damit sich nichts verheddert) oder zu einem Knäuel wickeln.

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Tipps:

- Will man ein verzwirntes Garn herstellen braucht man die einzelnen Fäden vor dem verzwirnen nicht unbedingt zu haspeln, allerdings erleichtert das haspeln der einzelnen Fäden die Arbeit, da es verhindert, dass sich die Fäden beim Zwirnen in sich selbst verzwirbeln

- Eine Lazy Kate kann man sich aus Sticknadeln oder Holzstäbchen und einer Schuhschachtel selbst bauen, als Spulen kann man die Papprollen aus dem Inneren von Toilettenpapier verwenden.

- Es gibt besondere Techniken um einen Faden mit sich selbst zu verzwirnen (siehe Anden- und Navajozwirnen).

 .Anleitung von: Greifenritter

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