Spinnradbau
(Zusammensetzen des Rades)

Jetzt wird das Rad in das Gestell eingepasst. Ich habe die Löcher für die Lager und Durchführungen noch nicht gebohrt. Schließlich ist es ein Einzelstück und zudem keine mit CNC-Maschinen hergestellten Teile, also ungenau. Rück- und Frontseite des Gestells unterscheiden sich (minimal ;)) und ich wollte nicht das das Rad schief im Gestell hängt. Also habe ich erst jetzt die Versenkung für das Lager (22mm) und dann die Durchführung (8mm) auf der Frontseite gebohrt.


Wellendurchführung

Dann wird das zusammengeschraubte Gestell auf den Tisch gelegt und das Rad parallel reingelegt. Mittelpunkt durch die Bohrung auf der Gestell-Rückseite eingezeichnet (Falllot oder 8mm Welle) und gebohrt. Die Durchführungen muß man noch auf 16mm erweitern, um den M8-Muttern freien Lauf zu gewähren.
Aber das Rad lief wie Bienchen und mittig! Naja, zumindest so gut, wie man erwarten konnte. :D
Wichtig ist, das man die zusammengebauten Gestellteile über den Bohrständer bekommt. Bei Ständerbohrmaschinen dürfte das schwierig werden, also vorher prüfen!
Die Kugellager liegen einfach nur in den 22mm Versenkungen. Verklebung ist nicht notwendig, da sie je hinten und vorn vom Gestell gehalten werden.


Rad im Gestell, Rückseite


Rad im Gestell, Front

Man könnte jetzt die Nut auf dem Antriebsrad in Angriff nehmen. Da ich weder eine Drechselmaschine noch Fräse habe, wollte ich das Gestell als Ersatz nutzen.
Zunächst habe ich mit einem Bleistift beim Drehen des Rades einen maximalen Umfang angezeichnet und grob auf meinem "High-Tech"-Schleifbock rund geschliffen. Dann mit der Minibohrmaschine und einem 13/15mm Schleifer die Nut geschliffen. Ein riesen Aufwand und kostet Zeit. Eine Fräse wäre hier sicher sehr hilfreich.


Viel Schleifstaub


Die Minibohrmaschine mit Werkzeug


Die fertige Nut

Ich habe die Nut übrigens jetzt erst geschliffen, nachdem praktisch alles Andere fertig ist. Ehrlich gesagt, hatte ich davor wirklich Respekt, ob ich es überhaupt hinbekomme. Aber letztlich ging es doch einfacher als erwartet. 
Man kann übrigens kaum erwarten, das so ein "primitiv" aufgebautes Rad läuft wie ein Gedrechseltes. Unser Antriebsrad eiert auch etwas, links/rechts schlägt es ca. 1-2mm aus, beim Umlauf konnte ich das auf unter 1mm schleifen. Aber keine Angst, das Rad läuft trotzdem einwandfrei.
Letzte Aktion ist noch das vollständige Auswuchten. Das hebe ich mir aber bis kurz vor dem Lackieren auf da dann sowieso alle Holzteile noch einmal verschliffen werden müssen.

Anleitung und Bilder von: De Je