Das richtige Material

Genauso wichtig wie das richtige Handwerkszeug ist das zu verspinnende Material, also die verwendeten Fasern. Man kann vieles verspinnen, von verschiedenen Wollsorten über Pflanzenfasern bis hin zur Seide, aber nicht alle Fasern sind anfängertauglich.

Die Fasern sollten für den Anfang nicht zu störrisch sein, Hand oder Flachs ist daher nicht ideal. Außerdem sollten die Fasern mittel- bis langstapelig sein, das heißt die einzelnen Fasern sollten nicht zu kurz geraten sein. Baumwolle scheidet daher aus und auch die beliebte weiche Merinowolle ist nicht optimal. Zum Üben ist es außerdem von Vorteil, wenn das Material preisgünstig ist, daher ist die teure Seide weniger zu empfehlen. Ideal für den Einstig ist etwas gröbere, preisgünstige Schafwolle (z.B. Island- oder Eiderwolle)

Man bekommt die Wolle unterschiedlich vorbereitet. Ob das Wollfett (Lanolin) in der Wolle noch enthalten ist, ist für die Verspinnbarkeit nicht ausschlaggebend. Die Wolle sollte aber schon aufbereitet sein, denn Rohwolle „in der Flocke“, also in Form der abgeschnittenen Locken, ist schwerer zu verspinnen als kardierte oder gekämmte Wolle, bei der die Fasern schon geordnet sind und zusammenhängen. Wolle im Band (= ein Strang aus Fasern) ist der im Vlies vorzuziehen, da sie sich für den Anfänger leichter teilen lässt. Auch wenn sich Wolle aus dem Kardenband durchaus eignet ist die aus dem Kammzug noch angenehmer zu verarbeiten, da alle Fasern schon in eine Richtung gelegt sind, was gerade am Anfang den Auszug sehr vereinfacht.


von links nach rechts:
Eiderwolle im Kammzug, Islandwolle im Kardenband, Coburger Fuchsschafwolle kardiert im Vlies

Mehr über die unterschiedlichen Spinnfasern könnt Ihr bei Flinkhand nachlesen oder in unserem Faserlexikon im Forum stöbern.